Als Coach macht es Sinn, sich einen standardisierten Prozess zu überlegen, den man für seine Coachee Kunden immer wieder durchläuft. Ansonsten passiert es selbst Profis viel zu schnell, dass man bereits mitten an einem Thema arbeitet, ohne überhaupt einen Auftrag zu haben.

Es ist als Coach nicht leicht Beruf und Privates zu trennen, da in beiden Bereichen oft über die gleichen Themen gesprochen wird. Du solltest dir also auch auf Partys im Klaren sein, dass deine Fähigkeiten große Veränderungen bewirken können und dir immer die Frage stellen, ob du in der jeweiligen Situation besser auf deinen Coaching Prozess zurück greifst, oder deine Methode aus „Spaß an der Freude“ in dem Moment anwendest.

Zum Coaching Prozess gehört es quasi immer, eine gute Beziehung also Rapport zum Klienten aufzubauen. Du kannst schlecht mit jemandem arbeiten, dem du von Kopf bis Fuß unsympathisch bist. Manchmal stimmt die Chemie einfach nicht, dann sollte keiner der beiden Parteien seine Zeit verschwenden. Nach dem Modell von DR. KASSIS gibt es aber dennoch einige Dinge, die du beachten solltest, damit deine Coaching Gespräche funktionieren.

Im Erstgespräch lernst du den Kunden mit seinem „Problemchen“ kennen, für das er deine Hilfe aufgesucht hat. Du solltest ein guter Zuhörer sein und gleichzeitig sehr gezielt Fragen stellen, da es sonst schnell passieren kann, dass die gebuchte Stunde um ist, ohne überhaupt zu erfahren, welche Ziele angestrebt werden. Da Coaches häufig ihre erste Beratung kostenfrei anbieten, macht es Sinn, dass du nicht nur eine Vorstellung von dem Problem, sondern auch von den Hindernissen, der Motivation und den DONT’S bekommst, die deinen Kunden bisher daran gehindert haben, es ohne deine Hilfe zu schaffen.

Anhand der ChangeCurve Wurzel lässt sich bildlich seine Situation darstellen. Wo steht er gerade, was hindert ihn sein Ziel zu erreichen und welchen Nutzen bildet dein Coaching Angebot ihm als „Brücke“. Stelle ihn am Ende der Stunde vor die Wahl, ob er deine Hilfe in Anspruch nehmen will. Dafür solltest du einen schriftlichen Coaching Vertrag verwenden, der die Rahmenbedingungen eurer Zusammenarbeit absticht. Du kannst darin die Inhalte, Termine und Ziele klären. Ebenso werden rechtliche Bedingungen geregelt, wie etwa Verschwiegenheit, Haftungsausschluss, Zahlungsmodalitäten und der Gesundheitszustand. Als Coach darfst du keine gesundheitlichen Beschwerden als Psychotherapie behandeln, sondern dich ausschließlich mit den Symptomen deines Klienten beschäftigen.

Argumente für oder gegen das Coaching

Coaching Prozess
Coaching Prozess

Nach der Unterschrift bzw. Einwilligung kannst du mit der Umsetzung beginnen. Hier kann sich der Coaching Prozess über einen langen Zeitraum mit mehreren Sitzungen ausdehnen. Viele Ziele benötigen eine Begleitung und lassen sich nicht von heute auf morgen erreichen. Es gibt aber auch Coaching Sitzungen, die in wenigen Minuten zum Ergebnis führen und dadurch wahre Durchbrüche für den Klienten darstellen.

Der letzte Step im Prozess ist ein abschließendes Gespräch, von dem ein Protokoll erstellt werden sollte. Das hat zum einen den Vorteil, dass der Coach sich an den Fall erinnern kann, falls der Klient nach einer gewissen Zeit ein zweites Mal seine Hilfe in Anspruch nehmen möchte. Zum anderen bietet es dem Coach die Möglichkeit, seine Erkenntnis zu dokumentieren, was er daraus gelernt hat. Die Synthese aus Ist-Situation und Zielen, dem Weg und dem Ergebnis, stellen für dich eine Referenzerfahrung dar, die du nutzen kannst um dich zu verbessern, oder auf die du in deinen Kundengesprächen als Testimonial zurück greifen wirst.