Um Emotionen aber überhaupt erst aufbauen zu können ist wichtig, dass du authentisch bist. Deshalb eignen sich grundsätzlich Geschichten besser, die du selbst erlebt hast oder zumindest, die Emotionen nachempfinden kannst. Ohne Authentizität ist die Geschichte nicht nur unglaubwürdig, es wird auch schnell langweilig beim Zuhören.
Deine Rolle als Storyteller
Emotionen sind aber nur ein Mittel, um deine Geschichte spannend zu machen. Es existieren einfache Storytelling Regeln, die von jeder Hollywood Produktion genauso beachtet wird, wie von professionellen Rednern, Theaterdarstellern und Kabarettisten oder Comedians. Diese schauen wir uns in einem anderen Beitrag ebenfalls an. Trotzdem sind Emotionen der Dreh- und Angelpunkt.
Damit dein Storytelling gut funktioniert musst du dich vor deinen Zuhörern ein Stück weit trauen, deine Gefühle zuzulassen und auch deutlich zu zeigen.
Du lässt dich dadurch tatsächlich auf das Risiko ein, dass deine Gefühle durch Kritik oder einen lästernden Kommentar verletzt werden. Darüber solltest du bei der Vorbereitung deiner Story aber noch nicht nachdenken. Denn du musst ja nicht alles preisgeben was in der vorgeht, aber das was du sagt, das sollte auch echt sein.
Wenn du Raucher als Zielgruppe z. B. vor Zigaretten warnen möchtest, dann nützen die letzten Zahlen zu den Sterberaten wenig. Wahrscheinlich hast du auch keinen persönlichen Bezug zu Lungenoperationen und Raucherbeinen.
Wenn du dagegen persönlich miterleben musstest, wie eine Frau ihr Kind verloren hat — du musst noch nicht einmal selbst diese Frau sein — dann kannst du deine Emotionen auf allen Sinneskanälen an dein Publikum übertragen, indem du dich darauf einlässt, wie schrecklich dieses Erlebnis für dich ganz persönlich war.
Gefühle beim Storytelling einbauen
Gerade negative Erfahrungen sind für das Publikum spannend, weil sie von dir lernen können, wie sie selbst Fehler vermeiden. Deine Emotionen ermöglichen dir dabei, dass sie Lust auf das Thema bekommen, obwohl sie eigentlich etwas Positives erwartet hatten.
Stelle deinen Besucher in den Mittelpunkt und setze deine Emotion ein, um ihn mitzureißen. Storyteller, die ihre Relevanz in sich selbst sehen können noch so gut sein. Es wird niemanden interessieren, außer vielleicht ihr liebstes Umfeld. Es wird aber auch niemanden interessieren, wenn sie es schlecht machen.
Vielleicht gibt es dann mal Lästerer oder Fremdschämen. Im Grunde interessieren sich die Leute aber nur für sich selbst. Als guter Storyteller beschäftigst du dich daher nicht mit dir selbst, sondern mit etwas viel Größerem, das deinen Zuhörer weiterbringt. Es gibt dir zudem Sicherheit in deiner Ansprache, weil du dann durch deine Erzählung eine Veränderung bewirken möchtest.
Deine Voraussetzungen als guter Storyteller
- Spannung und Emotion entsteht nur Authentizität
- Authentische Storytelling bedeutet sich emotional angreifbar zu machen
- Authentizität bedeutet nicht, dass alles preisgegeben wird, sondern stellt echte Gefühle zur Schau, wenn diese thematisiert werden.
- Storyteller stellen den Zuhörer in den Mittelpunkt, indem sie ihm nützliche Informationen als Mehrwert bieten und sich selbst dabei zurückhalten.
- Weil sich Menschen für sich selbst interessieren, muss ein Erzähler seine Aufmerksamkeit gänzlich auf sein Publikum richten, wodurch seine eigene Rolle nebensächlich wird.
Aufgaben: So findest du die richtigen Geschichten für dein Storytelling
- Welche Arten von Storys passen gut zu deinem Unternehmen?
- Wie war dein bisher aufregendster Arbeitstag?
- Gibt es besonders emotionale Erlebnisse mit deinem Produkt, welche Menschen zum Lachen oder Weinen geführt haben?
- Wie bist du zu der Persönlichkeit geworden die du bist und warum passt du damit so gut in dein Unternehmen?